In der ebenerdigen Krypta der romanische Klosterbasilika Lippoldberg ist in diesem Herbst ein Zyklus von fünfzehn vollplastischen Figurengruppen aus gebranntem Ton zu sehen. Die Münchner Künstlerin Angela Eberhard greift mit ihrem Totentanz ein altes Motiv auf, das vor allem in der Barockzeit weit verbreitet war. Aber sie setzt es auf neue Weise um: Während der Tod früher als der große Gleichmacher dargestellt wurde, der die ungerechten gesellschaftlichen Unterschiede am Ende aufhebt, ist es Angela Eberhard wichtig, die Verschiedenheit der Sterbewirklichkeiten zu zeigen. „Jeder hat seinen eigenen Tod.“ sagt die Künstlerin.

Die Tradition des „Totentanzes“ geht die dunkle Seite des Lebens seit jeher mit einer gewissen Leichtigkeit an. Und auch das eher zurückhaltende Format der drastischen Figuren nimmt ihnen das Erschreckende. So kann man an den „Tödchen“ manchmal auch Rührendes, zuweilen sogar etwas Fröhliches entdecken.

Nachdem den Menschen in der Corona-Pandemie die Gefährdung des Lebens als ständiger Begleiter nahegekommen ist, gibt die Ausstellung Gelegenheit, sich dem Thema Tod einmal von Angesicht zu Angesicht zuzuwenden. „Einen eigenen Umgang mit dem Tod zu finden, kann uns einen großen Teil unserer Lebensangst nehmen“, meint Christian Trappe, ev. Pfarrer an der Klosterkirche.

Die Totentanz-Zyklus ist bis zum 31. Oktober von 10 – 16 Uhr in der Klosterkirche Lippoldsberg zu sehen (Klosterhof 1 in Wesertal-Lippoldsberg).

Der Eintritt ist frei.